Beste Private Pflegeversicherung Vergleich Stiftung Warentest 2025
Die private Pflegeversicherung wird angesichts steigender Pflegekosten und unzureichender gesetzlicher Leistungen immer wichtiger. In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie alles über Testsieger, Vergleichsmöglichkeiten und die besten Tarife aus den Test der Stiftung Warentest für Ihre persönliche Absicherung.
Warum eine private Pflegeversicherung unverzichtbar ist
Inhaltsverzeichnis
Mit knapp 5,7 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland (Stand Ende 2023) steigt die Zahl der auf Pflege angewiesenen Menschen kontinuierlich. Die demografische Entwicklung zeigt: Bis 2055 werden mehr als 6,8 Millionen Menschen auf Pflege angewiesen sein.
Stiftung Warentest empfiehlt: Die Pflegelücke schließen
Die gesetzliche Pflegeversicherung ist nur eine Teilkaskoversicherung. Bei stationärer Pflege müssen Betroffene durchschnittlich 2.576 Euro monatlich aus eigener Tasche zahlen. Diese enormen Eigenanteile können schnell das gesamte Vermögen aufzehren.
Eigenanteile nach Aufenthaltsdauer (2024):
- 1. Jahr: 2.576 Euro monatlich
- 2. Jahr: 2.370 Euro monatlich
- 3. Jahr: 2.095 Euro monatlich
- ab 4. Jahr: 1.750 Euro monatlich
Private Pflegeversicherung Vergleich 2025 – Testsieger
Beste Private Pflegeversicherung bei Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest hat in ihrem aktuellen Test 70 Pflegetagegeldtarife untersucht. Folgende Anbieter erreichten Bestnoten:
Testsieger für 45-Jährige:
- HanseMerkur PGA/PGS – Note „Sehr gut“ (1,5)
- Württembergische PTPU – Note „Sehr gut“
- Barmenia MPA/MPS – Note „Gut“
Testsieger für 55-Jährige:
- DFV Deutschlandpflege Flex
- HanseMerkur PGA/PGS
Pflegeversicherung Testsieger Focus Money
Das Wirtschaftsmagazin Focus Money kürte in Kooperation mit dem DFSI-Institut folgende Tarife zu den besten:
Starre Tarife (Bestnote „Hervorragend“):
- Allianz PZTB03
- R+V PM1
- BBKK/UKV PflegePremium+
Flexible Tarife (Bestnote „Hervorragend“):
- DFV Deutsche Pflege
- INTER QC
Die drei Arten der privaten Pflegeversicherung im Vergleich
1. Pflegetagegeldversicherung (Empfohlen)
Die Pflegetagegeldversicherung ist die beliebteste und flexibelste Form der privaten Pflegevorsorge.
Vorteile:
- Freie Verwendung des Geldes
- Günstigste Variante
- Leistung unabhängig von Nachweisen
- Pflegegeld für professionelle und Laienpflege
Leistungsbeispiel: Bei einem Tagegeld von 50 Euro erhalten Sie monatlich 1.500 Euro bei Pflegegrad 5.
2. Pflegekostenversicherung
Erstattet nachgewiesene Pflegekosten prozentual oder vollständig.
Vorteile:
- Erstattung tatsächlicher Kosten
- Höhere Leistungen bei steigenden Pflegekosten
Nachteile:
- Kostennachweis erforderlich
- Meist keine Erstattung für Laienpflege
3. Pflegerentenversicherung
Zahlt eine monatliche Rente im Pflegefall.
Vorteile:
- Beitragsfreistellung möglich
- Kapitalrückzahlung bei Kündigung
Nachteile:
- Teuerste Variante (doppelt so teuer wie Pflegetagegeld)
- Komplexere Struktur
Pflegetagegeldversicherung Kosten und Beiträge
Beitragsbeispiele nach Alter
Monatliche Beiträge für 50 Euro Tagegeld:
Alter bei Abschluss | Mann | Frau |
---|---|---|
25 Jahre | 15-25 € | 18-30 € |
35 Jahre | 25-35 € | 30-40 € |
45 Jahre | 40-60 € | 50-70 € |
55 Jahre | 70-100 € | 85-120 € |
Staatliche Förderung (Pflege-Bahr)
Bei Mindestbeitrag von 10 Euro monatlich erhalten Sie 5 Euro staatliche Förderung. Der Pflege-Bahr verzichtet auf Gesundheitsprüfung, bietet aber begrenzte Leistungen.
So finden Sie die beste private Pflegeversicherung im Vergleich
Wichtige Auswahlkriterien für die Tarife
1. Leistungsniveau prüfen
- Hohe Leistungen in allen Pflegegraden
- Mindestens 80% des vereinbarten Tagegelds ab Pflegegrad 3
2. Vertragsbedingungen vergleichen
- Keine Wartezeit
- Beitragsbefreiung ab Pflegegrad 3-4
- Dynamik auch im Leistungsfall
- Weltweiter Versicherungsschutz
3. Gesundheitsprüfung
- Ehrliche Angaben erforderlich
- Vorerkrankungen können zu Ausschlüssen führen
- Je jünger, desto bessere Annahme
4. Nachversicherungsgarantien
- Erhöhung ohne Gesundheitsprüfung bei Heirat, Geburt
- Regelmäßige Anpassung an Inflation
Rechenbeispiele: So viel brauchen Sie wirklich
Finanzierungslücke bei häuslicher Pflege
Pflegegrad 3 (ambulant):
- Durchschnittliche Kosten: 2.900 Euro
- Gesetzliche Leistung: 1.432 Euro
- Eigenbedarf: 1.468 Euro
Pflegegrad 4 (ambulant):
- Durchschnittliche Kosten: 3.500 Euro
- Gesetzliche Leistung: 1.778 Euro
- Eigenbedarf: 1.722 Euro
- Empfohlene Absicherungshöhe
Stiftung Warentest Empfehlung:
- Pflegegrad 1: 150 Euro/Monat
- Pflegegrad 2: 600 Euro/Monat
- Pflegegrad 3: 1.300 Euro/Monat
- Pflegegrad 4: 2.600 Euro/Monat
- Pflegegrad 5: 2.600 Euro/Monat
Top-Versicherer aus dem vergleich im Detail
HanseMerkur Pflegeversicherung – Testsieger 2020
Tarif PGA/PGS
- Stiftung Warentest: „Sehr gut“ (1,5)
- Focus Money: „Bestes Pflegetagegeld“
- Leistung auch bei Demenz
- Weltweiter Versicherungsschutz
Württembergische Pflegeversicherung – Testsieger 2015
Tarif PTPU (PremiumPlus)
- Stiftung Warentest Testsieger 2015
- 100% Leistung ab Pflegegrad 2 stationär
- Einmalzahlung bei Pflegebedürftigkeit
- Umfassende Serviceleistungen
Barmenia Pflegeversicherung – Innovative Lösungen
Tarif Pflege100
- 100% Leistung in allen Pflegegraden
- Fünffache Einmalzahlung bei Pflegegrad 4/5
- Kooperation mit Johannitern
- Optional: Verdoppelung in Pflegegrad 4/5
DKV Pflegeversicherun – Marktführer
Tarif PTG
- 150% Leistung bei Pflegegrad 5
- 100% Leistung ab Pflegegrad 1 stationär
- Staatlich geförderte Variante verfügbar
- Bereits ab 20,54 Euro monatlich
Allianz Pflegeversicherung – Premiumanbieter
Tarif PZTB03
- Focus Money: „Hervorragend“
- Erweiterte Hausnotrufdienste
- Erhöhung auf 100% bei ambulanter Pflege
- Ruhendstellung bei Arbeitslosigkeit möglich
Häufige Fragen zur privaten Pflegeversicherung
Wann sollte ich eine private Pflegezusatzversicherung abschließen?
Je früher, desto besser. Optimal ist der Abschluss zwischen 40-50 Jahren, wenn noch keine größeren Gesundheitsprobleme vorliegen und die Beiträge moderat sind.
Kann ich die Pflegeversicherung kündigen?
Ja, aber: Bei Kündigung verfällt das eingezahlte Geld komplett. Eine Beitragsfreistellung ist meist nicht möglich, außer bei Pflegerentenversicherungen.
Kann ich trotz Vorerkrankungen eine private Pflegeversicherung abschließen?
Risikozuschläge oder Ausschlüsse sind möglich. Schwere Vorerkrankungen können zur Ablehnung führen. Der Pflege-Bahr verzichtet auf Gesundheitsprüfung.
Steigen die Beiträge der Pflegeversicherung im Alter?
Ja, Beitragsanpassungen sind möglich. Durch Altersrückstellungen sollen die Steigerungen begrenzt werden. Beispiel HanseMerkur: Von 79 Euro (2014) auf 178 Euro (2024).
Wie hoch sollte die Absicherung sein?
Orientierung an tatsächlichen Kosten: Für Pflegegrad 4 werden mindestens 1.500-2.000 Euro monatlich empfohlen.
Steuerliche Aspekte der privaten Pflegeversicherung
Beiträge zur Pflegeversicherung steuerlich absetzbar
Private Pflegeversicherung ist als Vorsorgeaufwand absetzbar:
- Angestellte/Beamte: bis 1.900 Euro jährlich
- Selbstständige: bis 2.800 Euro jährlich
Leistungen aus der privaten Pflegeversicherung sind steuerfrei
Pflegegeld und Pflegerente sind bei reinen Risikotarifen steuerfrei.
Checkliste: Darauf sollten Sie achten
Vor dem Abschluss prüfen:
☑️ Leistungsniveau: Mindestens 80% ab Pflegegrad 3
☑️ Wartezeit: Optimal ohne Wartezeit
☑️ Beitragsbefreiung: Ab Pflegegrad 3 oder 4
☑️ Dynamik: Auch im Leistungsfall
☑️ Nachversicherung: Ohne Gesundheitsprüfung
☑️ Weltweiter Schutz: Für Auslandsaufenthalte
☑️ Demenzklausel: Leistung auch bei kognitiven Einschränkungen
☑️ Anbieter-Rating: Finanzstärke des Versicherers
Vergleich mit der gesetzlichen Pflegeversicherung
Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung 2025
Pflegegeld (häusliche Pflege):
- Pflegegrad 1: 0 Euro
- Pflegegrad 2: 332 Euro
- Pflegegrad 3: 573 Euro
- Pflegegrad 4: 765 Euro
- Pflegegrad 5: 947 Euro
Pflegesachleistungen:
- Pflegegrad 2: bis 761 Euro
- Pflegegrad 3: bis 1.432 Euro
- Pflegegrad 4: bis 1.778 Euro
- Pflegegrad 5: bis 2.200 Euro
Grenzen der gesetzlichen Absicherung
Die gesetzliche Pflegeversicherung deckt nur etwa 50-60% der tatsächlichen Pflegekosten. Bei steigenden Pflegekosten wird diese Lücke noch größer.
Alternativen zur privaten Pflegeversicherung
Vermögensaufbau Kapital- und Geldanlagen
Kapitalanlage statt Versicherung: Monatliche Sparbeträge in ETFs oder andere Anlageformen. Vorteil: Flexibilität. Nachteil: Anlagerisiko und keine Garantie.
Immobilienvermögen
Eigenheim als Pflegevorsorge: Verkauf oder Beleihung im Pflegefall. Vorteil: Inflationsschutz. Nachteil: Immobilienrisiko und emotionale Bindung.
Familiäre Absicherung
Vertrauen auf Angehörige: Achtung: Gesetzlicher Elternunterhalt kann Kinder zur Zahlung verpflichten.
Tipps für den optimalen Abschluss
1. Mehrere Tarife und Angebote vergleichen
Nutzen Sie unabhängige Vergleichsrechner und lassen Sie sich von spezialisierten Maklern beraten.
2. Gesundheitszustand dokumentieren
Vor Antragstellung: Sammeln Sie alle relevanten Gesundheitsunterlagen und beantworten Sie Gesundheitsfragen vollständig und ehrlich.
3. Bedarf realistisch einschätzen
Orientierung an Ihrem Lebensstandard: Berücksichtigen Sie gewünschte Pflegeform (häuslich/stationär) und regionale Kostenunterschiede.
4. Dynamik im Tarif einschließen
Inflationsschutz: Wählen Sie eine Beitragsdynamik von 3-5% jährlich, um den Wert Ihrer Absicherung zu erhalten.
Fazit: Private Pflegeversicherung sinnvoll
Die private Pflegeversicherung ist für die meisten Menschen eine sinnvolle Ergänzung zur gesetzlichen Absicherung. Die Testsieger von Stiftung Warentest und Focus Money bieten solide Leistungen zu fairen Preisen.
Unsere Empfehlung:
- Junge Menschen: Früher Abschluss einer Pflegetagegeldversicherung
- Mittleres Alter: Vergleich zwischen Pflegetagegeld und Kapitalanlage
- Ältere Menschen: Pflege-Bahr als letzte Option
Wichtig: Eine individuelle Beratung ist unerlässlich, da die optimale Lösung stark von Ihrer persönlichen Situation abhängt.
Die steigenden Pflegekosten und die demografische Entwicklung machen eine private Vorsorge immer wichtiger. Mit den richtigen Testsieger-Tarifen sichern Sie sich und Ihre Familie optimal ab und bewahren Ihr Vermögen vor dem Zugriff durch Pflegekosten.