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Gesundheit

IGEL-Leistungen während der Schwangerschaft sinnvoll? – Alles über Kosten und mögliche Nebenwirkungen

19. Mai 2023

Welche IGEL-Leistungen während der Schwangerschaft sinnvoll?

Welche IGEL-Leistungen während der Schwangerschaft gibt es? Welche Untersuchungen sind sinnvoll oder was sie Kosten

Die Schwangerschaft ist eine spannende und herausfordernde Zeit, in der werdende Mütter und ihre Partner sichergehen möchten, dass sie die bestmögliche Vorsorge für sich und ihr ungeborenes Kind erhalten.

In diesem Zusammenhang stoßen sie möglicherweise auf das Angebot der sogenannten IGeL-Leistungen (Individuelle Gesundheitsleistungen), die zusätzliche Untersuchungen und Therapien zur gesetzlichen Schwangerschaftsvorsorge der Krankenkassen bieten. Zu den beliebtesten gehören Untersuchungen per Ultraschall, Bluttest und Abstrich, um Komplikationen beim ungeborenen Baby vorzubeugen.

Doch sind diese Leistungen wirklich notwendig oder sinnvoll? In diesem Beitragg werfen wir einen genaueren Blick auf den IGeL-Monitor in der Schwangerschaft, beleuchten die Vor- und Nachteile und geben Tipps zur Auswahl der passenden Angebote.

Zusammenfassung

  • IGeL – Leistungen in der Schwangerschaft sind individuelle Gesundheitsleistungen, die zusätzlich zur gesetzlichen Schwangerschaftsvorsorge angeboten werden.
  • Es ist wichtig, die Kosten und Nutzen der IGeL – Leistungen sorgfältig abzuwägen, da nicht alle Leistungen notwendig oder sinnvoll sind. Auch potenzielle Risiken und Nebenwirkungen sollten berücksichtigt werden.
  • Eine fundierte Entscheidung über die Durchführung von IGeL – Leistungen in der Schwangerschaft sollte auf einer ausführlichen Beratung durch den behandelnden Arzt oder die Hebamme basieren und die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Patientin berücksichtigen.

IGeL-Leistungen in der Schwangerschaft: Eine Übersicht

In der Schwangerschaft gibt es einige IGeL-Leistungen wie Pränataldiagnostik, ergänzende Tests und alternative Therapien, die zusätzlich zur regulären Vorsorge von den gesetzlichen Krankenkassen angeboten werden können.

Pränataldiagnostik

Die Pränataldiagnostik umfasst verschiedene Untersuchungen, die während der Schwangerschaft durchgeführt werden, um mögliche genetische oder strukturelle Anomalien des Ungeborenen zu erkennen.

Diese Diagnostikmethoden können in manchen Fällen als IGeL-Leistungen angeboten werden und sind somit von den Patientinnen selbst zu tragen.

Solche Untersuchungen sind nicht zwingend notwendig, insbesondere wenn keine Risikofaktoren vorliegen. Allerdings kann die Pränataldiagnostik bei bestimmten Indikationen oder im Falle einer Risikoschwangerschaft sinnvoll sein, um rechtzeitig die notwendige Behandlung oder Betreuung zu gewährleisten.

Ergänzende Tests

Zusätzlich zu den regulären Schwangerschaftsuntersuchungen können Ergänzende Tests (z.B. Blutuntersuchung) als IGeL-Leistungen angeboten werden. Diese können verschiedene Erreger wie Streptokokken und andere Bakterien nachweisen und auf Infektionskrankheiten wie, Toxoplasmose, Zytomegalie oder Ringelröteln testen, die eine Gefahr für das ungeborene Kind darstellen.

Auch ein nicht-invasiver Pränataltest kann durchgeführt werden, um bestimmte genetische Risiken des Kindes aufzudecken. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Ergänzenden Tests notwendig oder sinnvoll sind und sie in der Regel vom Patienten selbst bezahlt werden müssen.

Alternative Therapien

Es gibt auch alternative Therapien, die als IGeL-Leistungen während der Schwangerschaft angeboten werden. Ein Beispiel ist die Akupunktur, die bei Beschwerden wie Übelkeit, Rückenschmerzen oder Schlafstörungen helfen kann. Auch diese sind keine Kassenleistung.

Es gibt auch Anwendungen wie Homöopathie oder Aromatherapie, die zur Entspannung beitragen können und einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden haben können. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es für viele alternative Therapien keine wissenschaftliche Evidenz gibt, die ihre Wirksamkeit unterstützt.

Vor- und Nachteile von IGeL-Leistungen

Die Kosten für IGeL-Leistungen müssen vom Patienten in der gesetzlichen Kraneknkasse (GKV) selbst getragen werden, was für manche eine finanzielle Belastung darstellen kann. Dagegen können in der Privaten Krankenversicherung (PKV) zahlreiche Schwangerschaftsuntersuchungen in den Tarifen eingeschlossen werden.

Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Die Kostenübernahme für IGeL-Leistungen in der Schwangerschaft durch die Krankenkasse ist begrenzt. In der Regel müssen die Patientinnen die Kosten selbst tragen. Allerdings gibt es Ausnahmen, da einige Leistungen von den gesetzlichen Krankenkassen angeboten werden.

Beispielsweise können Schwangere einen nichtinvasiven Pränataltest durchführen lassen, der auf bestimmte genetische Risiken des ungeborenen Kindes testet. Dieser Test wird von einigen Krankenkassen übernommen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.

Die Kostenübernahme ist individuell geregelt und von Krankenkasse zu Krankenkasse unterschiedlich. In den höherwertigeren PKV Tarifen ist die Kostenerstattung für viele solcher Vorsorgeuntersuchungen zumindest mit einem hohen Prozentsatz enthalten.

Mangelnde wissenschaftliche Evidenz

Trotz der großen Auswahl an IGeL-Leistungen in der Schwangerschaft ist nicht alles, was angeboten wird, auch empfehlenswert. Ein wichtiger Faktor ist die wissenschaftliche Evidenz – also ob es Studien gibt, die den Nutzen der Leistung belegen.

Leider ist dies bei einigen IGeL-Leistungen in der Schwangerschaft nicht der Fall. Beispielsweise ist die Aussagekraft von sogenannten nicht-invasiven Pränataltests zur Erkennung bestimmter genetischer Risiken noch nicht ausreichend erforscht.

Auch für Toxoplasmosetests oder Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft fehlt bislang eine eindeutige wissenschaftliche Empfehlung.

Potenzielle Risiken und Nebenwirkungen

Es ist wichtig zu beachten, dass IGeL-Leistungen in der Schwangerschaft auch potenzielle Risiken und Nebenwirkungen haben können. Beispielsweise kann das Erst-Trimester-Screening zu falsch-positiven Ergebnissen führen, die Ängste und Unsicherheit bei den Eltern verursachen können.

Ebenso können die Tests auf Toxoplasmose oder Zytomegalie dazu führen, dass unnötigerweise eine Behandlung eingeleitet wird, wenn kein Ansteckungsrisiko besteht.

Werdende Mütter sollten sorgfältig abwägen, welche IGeL-Leistungen für sie persönlich notwendig und sinnvoll sind, indem sie sich ausführlich von ihrem Arzt oder ihrer Hebamme beraten lassen und die Kosten und Nutzen abwägen.

Es ist auch ratsam, einen seriösen Anbieter auszuwählen und darauf zu achten, dass die Leistungen den Empfehlungen des Berufsverbands der Frauenärzte entsprechen.

Wie wählt man die richtigen IGeL-Leistungen aus?

Man sollte sich sorgfältig überlegen, welche individuellen Bedürfnisse man hat und eine ausführliche Aufklärung und Beratung durch den Arzt oder die Hebamme in Anspruch nehmen, um die Abwägung der Kosten und Nutzen besser treffen zu können.

Sorgfältige Überlegung der individuellen Bedürfnisse

Eine sorgfältige Überlegung der individuellen Bedürfnisse ist sehr wichtig, bevor man sich für IGeL-Leistungen in der Schwangerschaft entscheidet. Es kann hilfreich sein:

  • Sich über die eigenen medizinischen Vorgeschichten und Risikofaktoren bewusst zu sein
  • Die Empfehlungen des Berufsverbandes der Frauenärzte zu berücksichtigen
  • Den Nutzen und die Risiken jeder Leistung abzuwägen
  • Mit dem Arzt oder der Hebamme ausführlich über die verschiedenen Optionen zu sprechen
  • Die Kosten im Verhältnis zum Nutzen zu betrachten
  • Einen seriösen Anbieter für die Leistungen auszuwählen.

Diese Schritte können dabei helfen, eine fundierte Entscheidung darüber zu treffen, welche IGeL-Leistungen in der Schwangerschaft sinnvoll sind und welche nicht.

Ausführliche Aufklärung und Beratung durch den Arzt oder die Hebamme

Eine sorgfältige Aufklärung und Beratung durch den behandelnden Arzt oder die Hebamme ist der Schlüssel zur richtigen Auswahl von IGeL-Leistungen in der Schwangerschaft.

Es ist wichtig, dass die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Patientin berücksichtigt werden, ebenso wie die wissenschaftliche Evidenz und potenzielle Risiken und Nebenwirkungen der angebotenen Leistungen.

Ein seriöser Anbieter wird auch über die Kosten und Nutzen der IGeL-Leistungen informieren und transparente Informationen zur Verfügung stellen. Beispiele für eine solche Beratung können sein, dass der Arzt oder die Hebamme den Patientinnen empfiehlt, die Empfehlungen des Berufsverbandes der Frauenärzte zu berücksichtigen.

Abwägung der Kosten und Nutzen

Bei der Entscheidung für oder gegen IGeL-Leistungen in der Schwangerschaft ist eine sorgfältige Abwägung der Kosten und Nutzen wichtig. Denn während einige Leistungen möglicherweise einen großen Vorteil bieten, können andere entweder unnötig oder sogar riskant sein.

Ein Beispiel für eine IGeL-Leistung, bei der die Abwägung von Kosten und Nutzen wichtig ist, ist der nicht-invasive Pränataltest (NIPT). Dieser Test kann genetische Erkrankungen des ungeborenen Kindes frühzeitig erkennen, allerdings sind die Kosten hierfür sehr hoch.

Eine Abwägung zwischen dem möglichen Nutzen und den Kosten ist also unbedingt notwendig.

Suche nach einem seriösen Anbieter

Es ist wichtig, einen seriösen Anbieter für IGeL-Leistungen zu finden, um sicherzustellen, dass die Tests und Behandlungen sicher und effektiv sind. Eine Möglichkeit besteht darin, sich an Empfehlungen des Berufsverbandes der Frauenärzte zu halten und mit dem behandelnden Arzt oder der Hebamme zu sprechen.

Darüber hinaus kann eine Online-Suche nach Bewertungen und Erfahrungsberichten anderer Patientinnen hilfreich sein. Es ist auch ratsam, die Kosten im Voraus zu klären und darauf zu achten, dass alle Leistungen transparent angeboten werden.

Fazit: Entscheidung für oder gegen IGeL-Leistungen treffen, basierend auf einem fundierten Wissen und einer individuellen Abwägung

Letztendlich liegt die Entscheidung, welche IGeL-Leistungen in der Schwangerschaft in Anspruch genommen werden sollen, bei den Patientinnen selbst. Es ist jedoch wichtig, dass diese Entscheidung auf fundiertem Wissen und einer individuellen Abwägung basiert.

Eine sorgfältige Überlegung der eigenen Bedürfnisse sowie eine ausführliche Aufklärung und Beratung durch den Arzt oder die Hebamme können hierbei hilfreich sein.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle IGeL-Leistungen notwendig oder sinnvoll sind. Einige Leistungen haben keinen nachgewiesenen Nutzen und können sogar potenzielle Risiken und Nebenwirkungen mit sich bringen.

Es ist auch wichtig zu betonen, dass viele Schwangerschaftsuntersuchungen bereits von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt werden und somit keine zusätzlichen IGeL-Leistungen notwendig sind.

Insgesamt sollten Patientinnen bei der Entscheidung für oder gegen IGeL-Leistungen in der Schwangerschaft immer darauf achten, sich umfassend zu informieren und sich gemeinsam mit ihrem Arzt oder ihrer Hebamme für die bestmögliche Gesundheitsvorsorge entscheiden.