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GKV

Welche Krankenkasse zahlt Heilpraktiker – Kostenübernahme für Naturheilverfahren

23. Juni 2023

Die Wahl der richtigen Krankenkasse ist für viele Menschen in Deutschland ein wichtiges Thema, insbesondere wenn es um alternative Heilmethoden wie Akupunktur, Homöopathie oder Osteopathie geht.

In den letzten Jahren hat sich das Interesse an Naturheilverfahren und alternativen Behandlungsmethoden stetig erhöht, da immer mehr Menschen nach ganzheitlichen und schonenderen Therapieansätzen der Naturheilkunde suchen.

In diesem Beitrag werden die verschiedenen Aspekte rund um das Thema Heilpraktiker und deren Kostenübernahme durch Krankenkassen detailliert erläutert.

Dabei werden alternative Heilmethoden wie Akupunktur, Homöopathie und Osteopathie vorgestellt und es wird darüber informiert, welche gesetzlichen Krankenkassen solche Leistungen übernehmen und wie die Kostenübernahme für Heilpraktiker in der privaten Krankenversicherung aussieht.

Des Weiteren thematisieren wir die Möglichkeiten von privaten Krankenversicherungen sowie Zusatzversicherungen im Bereich der Naturheilkunde.

Was ist ein Heilpraktiker?

Ein Heilpraktiker ist ein anerkannter medizinischer Beruf in Deutschland, der alternative und naturheilkundliche Behandlungsmethoden anwendet.

Um diesen Beruf ausüben zu dürfen, muss eine spezifische Ausbildung absolviert und eine staatliche Lizenz erworben werden.

Die Ausbildung zum Heilpraktiker umfasst verschiedene Naturheilverfahren wie Akupunktur, Homöopathie, Osteopathie oder Phytotherapie. Die Deutsche Heilpraktikerschule und Fernakademien bieten entsprechende Kurse an, um die notwendige Kompetenz zu erwerben.

Zahlt Krankenkasse Heilpraktiker Naturheilverfahren

Einige Krankenkassen übernehmen die Kosten für Heilpraktiker und Naturheilverfahren zu einem teil. Bei Privaten Krankenversicherungen kommt es auf den Tarif an. Die PKV oder Zusatzversicherung kann bis zu 100 Prozent der Kosten erstatten

Die Tätigkeit von Heilpraktikern variiert stark je nach Schwerpunkt und Spezialisierung: Sie können in eigener Praxis arbeiten oder in Kooperation mit anderen Gesundheitsdienstleistern wie Physiotherapeuten oder Ärzten tätig sein.

Viele Patienten suchen den Rat von Heilpraktikern bei chronischen Schmerzen, Lendenwirbelsäulen- oder Kniegelenkproblemen sowie bei Gonarthrose.

Alternative Heilmethoden

Alternative Heilmethoden wie Akupunktur, Homöopathie und Osteopathie gewinnen immer mehr an Popularität bei der Behandlung von körperlichen Beschwerden. Im folgenden weitere Informationen zu den einzelnen Disziplinen der beliebtesten Naturheilverfahren in Deutschland.

Akupunktur

Akupunktur ist eine alternative Heilmethode, die ihren Ursprung in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) hat und sich großer Beliebtheit in Deutschland erfreut.

Bei dieser Therapie werden feine Nadeln an bestimmten Punkten des Körpers platziert, um das energetische Gleichgewicht wiederherzustellen und Beschwerden wie chronische Schmerzen, Migräne oder Allergien zu lindern.

In vielen Fällen übernehmen gesetzliche Krankenkassen wie AOK, Barmer, IKK gesund plus oder TK Die Techniker die Kosten für Akupunkturbehandlungen, allerdings unter bestimmten Voraussetzungen.

So müssen die Therapeuten spezifische Schulungen und Qualifikationen nachweisen, beispielsweise eine Akupunktur-Zusatzausbildung bei einem Vertragsarzt mit der entsprechenden Zusatzqualifikation.

Zudem ist die Kostenübernahme meist auf klar definierte Indikationen wie Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule oder Kniegelenk (Gonarthrose) beschränkt.

Homöopathie

Die Homöopathie ist eine alternative Heilmethode, die auf der Idee basiert, dass eine Substanz, die bei einem gesunden Menschen bestimmte Symptome hervorruft, bei einem kranken Menschen mit ähnlichen Symptomen helfen kann, wenn sie in extrem verdünnter Form verabreicht wird.

Trotz kontroverser Diskussionen um ihren wissenschaftlichen Hintergrund erfreut sich die Homöopathie in Deutschland großer Beliebtheit. Die Mehrheit der gesetzlichen Krankenkassen übernimmt homöopathische Behandlungen unter bestimmten Bedingungen, zum Beispiel wenn sie von Vertragsärzten mit einer Zusatzqualifikation in Homöopathie durchgeführt werden.

Ein bekanntes Beispiel für eine homöopathische Anwendung ist die Behandlung von Erkältungssymptomen mit Globuli, kleinen Zuckerkügelchen, die mit homöopathischen Wirkstoffen versehen sind.

Osteopathie

Die Osteopathie ist eine alternative Heilmethode, die bei verschiedenen gesundheitlichen Problemen eingesetzt werden kann. Diese Methode geht davon aus, dass der Körper als Ganzes betrachtet werden sollte und dass viele Erkrankungen auf Störungen im Zusammenspiel von Muskeln, Knochen, Nerven und Organen zurückzuführen sind.

In der Regel wird die Osteopathie von den meisten Krankenversicherungen abgedeckt, jedoch variieren die Leistungen je nach Versicherung. Die Anzahl der Sitzungen pro Jahr ist oft begrenzt und es gibt auch maximale Kosten pro Sitzung.

Einige Krankenversicherungen bieten jedoch eine Sonderabteilung zur Osteopathie an und legen großen Wert auf die Ausbildung der Osteopathen.

Kostenübernahme durch gesetzliche Krankenkassen

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen normalerweise keine Kosten für alternative Heilmethoden, aber es gibt Ausnahmen. Welche Leistungen welche Kassen abdecken, erfahren Sie in unserem Artikel.

Leistungskatalog

Gesetzliche Krankenkassen bieten ihren Mitgliedern im Rahmen des Leistungskatalogs verschiedene Optionen für alternative Heilmethoden an. Die meisten gesetzlichen Krankenkassen übernehmen homöopathische Behandlungen, aber nur unter bestimmten Bedingungen, wie zum Beispiel durch Vertragsärzte mit zusätzlicher Ausbildung in Homöopathie.

Akupunkturbehandlungen werden von einigen Krankenkassen für chronische untere Rückenschmerzen oder Knieschmerzen aufgrund von Gonarthrose abgedeckt. In der Regel ist die Osteopathie auch ein Bestandteil des Leistungskatalogs der Krankenkassen, wobei jedoch Einschränkungen hinsichtlich der Häufigkeit der Sitzungen pro Jahr und der maximalen Kosten pro Sitzung bestehen.

Beispiele für Krankenkassen, die Heilpraktikerleistungen übernehmen

Im Folgenden finden Sie Beispiele für deutsche Krankenkassen, die Heilpraktikerleistungen wie AkupunkturHomöopathie und Osteopathie übernehmen:

 

Krankenkasse Akupunktur Homöopathie Osteopathie
AOK Qualifizierte Therapeuten Unter bestimmten Bedingungen Abgedeckt, mit Einschränkungen
Barmer Bis zu 10 Sitzungen Unter bestimmten Bedingungen Abgedeckt, mit Einschränkungen
BIG direkt gesund Qualifizierte Therapeuten Unter bestimmten Bedingungen Abgedeckt, mit Einschränkungen
DAK Gesundheit Abgedeckt Abgedeckt Erstattung bis zu 120 Euro pro Jahr
IKK gesund plus Qualifizierte Therapeuten Unter bestimmten Bedingungen Abgedeckt, mit Einschränkungen
KKH Kaufmännische Krankenkasse Qualifizierte Therapeuten Unter bestimmten Bedingungen Abgedeckt, mit Einschränkungen
TK Die Techniker Bis zu 10 Sitzungen innerhalb von 6 Wochen Unter bestimmten Bedingungen Bis zu 3 Behandlungen pro Jahr

 

Diese Übersicht zeigt, dass verschiedene Krankenkassen unterschiedliche Leistungen in Bezug auf alternative Heilmethoden bieten, wobei alle hier aufgeführten Kassen zumindest in gewissem Umfang Heilpraktikerleistungen übernehmen.

Ein Beispiel hierfür ist die Techniker Krankenkasse, die für Akupunktur, homöopathische Behandlungen und osteopathische Behandlungen zusätzliche Kosten übernimmt. Eine weitere Option ist die Securvita, die auch alternative Krebstherapien wie Chelattherapie und Eigenbluttherapie abdeckt.

Es ist lohnenswert, die individuellen Bedürfnisse und Erwartungen im Hinblick auf alternative Heilmethoden bei der Wahl der passenden Krankenkasse zu berücksichtigen.

Private Krankenversicherungen übernehmen Kosten der Heilpraktiker

Private Krankenversicherungen bieten in der Regel mehr Flexibilität bei der Abdeckung von alternativen Heilmethoden wie Naturheilverfahren, Homöopathie und Osteopathie. Versicherte können sich jederzeit für ein PKV Tarif mit Kostenübernahme für Heilpraktiker-Leistungen der Naturheilkunde entscheiden. Es ist lediglich eine Frage des Preises.

Die Kosten für Heilpraktikerbehandlungen unterscheiden sich zwischen den Versicherungsanbietern und hängen von der gewählten Police und dem Tarif ab.

Ein Vergleich der verschiedenen privaten Krankenversicherungen kann helfen, die beste Option zur Abdeckung von alternativen Heilmethoden zu finden.

Zusatzversicherung für Heilpraktiker-Behandlungen

Wer regelmäßig alternative Heilmethoden wie Akupunktur oder Osteopathie in Anspruch nimmt, kann von einer Zusatzversicherung für Heilpraktiker-Behandlungen profitieren.

Eine solche Versicherung kann die Kosten für Heilerbehandlungen übernehmen, die von gesetzlichen Krankenkassen normalerweise nicht abgedeckt werden.

Die Kosten für eine Zusatzversicherung für Heilpraktiker-Behandlungen variieren je nach Anbieter, Alter des Versicherten und Umfang der Leistungen. Es empfiehlt sich, verschiedene Krankenzusatzversicherungen zu vergleichen und sich für eine Versicherung zu entscheiden, die individuelle Bedürfnisse am besten abdeckt.

Auch bei einer privaten Zusatzversicherung für Heilpraktiker-Behandlungen kann eine individuelle Zuzahlung erforderlich sein.

Faktoren für die Wahl der richtigen Krankenkasse

Die Wahl der richtigen Krankenkasse kann für Menschen, die alternative Heilmethoden bevorzugen, eine Herausforderung darstellen. Hier sind 7 Faktoren, die Sie bei der Entscheidungsfindung berücksichtigen sollten:

  1. Abgedeckte Leistungen: Prüfen Sie, welche alternativen Heilmethoden von den verschiedenen Krankenkassen abgedeckt werden und ob diese Ihren Bedürfnissen entsprechen.
  2. Leistungshöhe: Überprüfen Sie auch die Höhe der Kostenübernahme für alternative Heilmethoden und ob es Grenzen oder Einschränkungen gibt.
  3. Bonusprogramme: Einige Krankenkassen bieten Bonusprogramme an, bei denen Mitglieder belohnt werden können, wenn sie bestimmte Maßnahmen zur Gesundheitsförderung ergreifen.
  4. Regionale Anbieter: Es kann sich lohnen, regionale Anbieter zu prüfen, da ihre Angebote auf Ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten sein könnten.
  5. Testsieger: Berücksichtigen Sie auch Testergebnisse von unabhängigen Verbrauchermagazinen wie „Stiftung Warentest – Finanztest“ oder „Guter Rat“ und die Bewertungen anderer Nutzer bei der Entscheidung.
  6. Zusatzversicherungen: Überlegen Sie auch den Abschluss einer Zusatzversicherung für alternative Heilmethoden oder um Ihre Leistungen zu erweitern.
  7. Wechselmöglichkeiten: Vergleichen Sie verschiedene Anbieter regelmäßig und nutzen Sie gegebenenfalls die Möglichkeit des Kassenchecks oder informieren sich über einen möglichen Krankenkassenwechsel mithilfe von Versicherungs-Vergleichsportalen oder Experten.

Krankenkassenvergleich und Wechselmöglichkeiten

Es gibt viele unterschiedliche Krankenkassen, die sich in ihren Leistungen und Beiträgen unterscheiden. Um die richtige Wahl zu treffen und gestärkt aus einer Krankenversicherung hervorzugehen, ist es wichtig, einen Vergleich der verschiedenen Angebote durchzuführen.

Hierbei sollten die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben berücksichtigt werden.

Ein wichtiger Faktor beim Krankenkassenvergleich ist die Frage nach der Kostenübernahme von alternativen Heilbehandlungen wie der Akupunktur oder Homöopathie.

Während einige gesetzliche Krankenversicherungen diese Leistungen abdecken, gibt es auch jene, bei denen dies nicht der Fall ist.

Zusätzlich können auch Bonusprogramme oder Sachleistungserweiterungen eine Rolle spielen. Hierbei ist es wichtig zu prüfen, welche Kassenleistungen angeboten werden und welche Zusatzversicherungen notwendig sind, um den gewünschten Schutz zu erhalten.

Empfehlungen für die Suche nach einer Krankenkasse

Um die richtige Krankenkasse zu finden, die Heilpraktikerleistungen abdeckt, gibt es einige Empfehlungen:

  1. Definieren Sie Ihre Anforderungen und Bedürfnisse für alternative Heilmethoden und Naturheilverfahren.
  2. Überprüfen Sie den Leistungskatalog der verschiedenen gesetzlichen Krankenkassen und vergleichen Sie ihre Deckung mit Ihren Anforderungen.
  3. Achten Sie darauf, ob spezifische Methoden wie Akupunktur oder Osteopathie inbegriffen sind, und ob bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen.
  4. Prüfen Sie die zusätzlichen Angebote der Krankenkassen sowie deren Bonusprogramme.
  5. Informieren Sie sich über regionale Anbieter und deren Deckung von Naturheilverfahren.
  6. Suchen Sie nach Testsiegern in Verbrauchermagazinen wie „Guter Rat“ oder Bewertungsportalen im Internet.
  7. Berücksichtigen Sie auch private Krankenversicherungen und ihre Zusatzversicherungen für alternative Heilmethoden.
  8. Vergleichen Sie die Leistungshöhe und Kostenübernahme zwischen den verschiedenen Versicherungsanbietern.
  9. Überlegen Sie sich, ob eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll ist und welche Heilpraktikerleistungen hierdurch abgedeckt werden können.

Schlussfolgerung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass immer mehr gesetzliche Krankenversicherungen naturheilkundliche Behandlungen anbieten. Akupunktur, Homöopathie und Osteopathie gehören zu den gängigsten Therapien, die teilweise von den Krankenversicherungen übernommen werden.

Es lohnt sich jedoch, die Leistungen der einzelnen Krankenversicherungen genau zu vergleichen und abzuwägen, welche für die individuellen Bedürfnisse am besten geeignet ist.

Eine Alternative ist auch der Abschluss einer Zusatzversicherung für Heilpraktiker-Behandlungen.

FAQs: Fragen und Antworten

1. Welche Krankenkassen zahlen für eine Behandlung durch einen Heilpraktiker?

Es gibt verschiedene Krankenkassen, die eine Behandlung durch einen Heilpraktiker erstatten. Dazu gehören beispielsweise die Techniker Krankenkasse, die Barmer, die AOK und die DAK.

2. Gibt es bestimmte Voraussetzungen für eine Kostenerstattung bei einem Heilpraktiker?

Ja, in der Regel müssen die Leistungen durch einen zugelassenen Heilpraktiker erbracht werden und medizinisch notwendig sein. Außerdem sollten die Leistungen in einem bestimmten Umfang erbracht werden und von den Krankenkassen anerkannt sein.

3. Wie hoch ist die Erstattungssumme für eine Behandlung beim Heilpraktiker?

Die Erstattungshöhe für eine Behandlung beim Heilpraktiker variiert je nach Krankenkasse und Tarif. In der Regel übernehmen die Krankenkassen jedoch einen Anteil der Kosten, welcher zwischen 60 und 100 Prozent liegen kann. Vor einer Behandlung sollte man sich daher über die Erstattungsbedingungen seiner eigenen Krankenkasse informieren.

4. Kann man auch alternative Heilmethoden wie Homöopathie oder Akupunktur erstattet bekommen?

Ja, einige Krankenkassen erstatten auch alternative Heilmethoden wie Homöopathie oder Akupunktur. Allerdings müssen diese Methoden meist von einem zugelassenen Heilpraktiker ausgeführt und medizinisch notwendig sein. Die Erstattungshöhe richtet sich auch hier nach dem jeweiligen Tarif der Krankenkasse.