BU-Versicherung
Berufsunfähigkeit oder Invalidität – Unterschiede Grade und Voraussetzungen für Leistungen
18. November 2023
Begriffe wie „Gliedertaxe“ oder „Grad der Berufsunfähigkeit und Invalidität“ sagen Ihnen nichts? Zugegeben, es sind keine Themen, mit denen man sich gerne beschäftigt. Umso wichtiger ist es, sich einmal damit beschäftigt zu haben.
Stellen Sie sich vor, Ihr Leben ändert sich schlagartig aufgrund eines unerwarteten Ereignisses. Ein Unfall oder eine Krankheit kann jeden treffen und plötzlich sind Sie mit dem Konzept der Berufsunfähigkeit oder Invalidität konfrontiert. Sind Sie ausreichend vorbereitet?
In unserem Beitrag beleuchten wir die wesentlichen Unterschiede zwischen Berufsunfähigkeit und Invalidität in der privaten und gesetzlichen Versicherungswelt. Von der privaten Unfallversicherung mit ihrer einmaligen Invaliditätskapitalleistung über die private BUV mit der BU-Rente bis hin zu den staatlichen Leistungen wie der Erwerbsminderungsrente – wir decken alle wichtigen Aspekte ab.
Egal, ob Sie eine private Berufsunfähigkeitsversicherung in Erwägung ziehen oder mehr über die privaten und gesetzlichen Leistungen bei Invalidität erfahren möchten – unser Artikel bietet Ihnen nicht nur wertvolles Wissen, sondern auch praktische Beispiele und lebensnahe Szenarien.
Anhand Tabellen und Listen erhalten Sie Klarheit über Begriffe wie Berufsunfähigkeitsrente, Erwerbsminderungsrente, Invaliditätssumme und vieles mehr.
Wann ist man invalide und wann berufsunfähig?
Inhaltsverzeichnis
Gegen Invalidität und Berufsunfähigkeit ist jede sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Person in Deutschland automatisch über die gesetzliche Sozialversicherung abgesichert. Allerdings reichen diese Leistungen nicht aus, um die tatsächlich entstehenden Kosten und Einkommensverluste auszugleichen.
Deshalb gibt es die Möglichkeit, sich zusätzlich privat gegen Invalidität und Berufsunfähigkeit zu versichern.
Für eine genaue Abgrenzung der Begriffe und Zuständigkeiten (wer zahlt was und wann) kann folgende Tabelle beitragen:
Kategorie | Definition / Bedingungen |
---|---|
Berufsunfähigkeit | Gilt, wenn eine Person ihren zuletzt ausgeübten Beruf aufgrund von Krankheit, Körperverletzung oder Kräfteverfall nicht mehr oder nur noch teilweise ausüben kann. Mindestens 50% Reduktion der Berufsfähigkeit. |
Invalidität | Bezieht sich auf eine dauerhafte körperliche oder geistige Einschränkung, unabhängig von der beruflichen Tätigkeit. |
Berufsunfähigkeitsrente (private Versicherung) | Wird gezahlt, wenn der Versicherte berufsunfähig wird. Die Höhe und Bedingungen sind vertraglich geregelt. |
Invaliditätsgeld (gesetzliche Leistungen) | Leistungen von der gesetzlichen Unfallversicherung oder anderen staatlichen Sozialversicherungen bei Invalidität durch Arbeitsunfall oder Berufskrankheit. |
Erwerbsminderungsrente | Wird von der Deutschen Rentenversicherung gezahlt bei eingeschränkter Erwerbsfähigkeit. Unterscheidung zwischen teilweiser und voller Erwerbsminderung. |
Erwerbsunfähigkeitsrente | Früher eigenständig, heute in der Erwerbsminderungsrente enthalten. |
Invaliditätsrente | Wird im Rahmen der gesetzlichen Unfallversicherung gezahlt bei dauerhafter Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit durch einen Arbeitsunfall oder eine Berufskrankheit. |
Nun ist es wichtig zu wissen, wann genau und in welchem Grad eine Invalidität oder eine Berufsunfähigkeit vorliegt. Davon hängt ab, ob und in welcher Höhe Leistungen ausgezahlt werden.
Beispiele für Invalidität oder Berufsunfähigkeit und Auszahlung der Leistungen nach Grad der Beeinträchtigung
1. Berufsunfähigkeitsrente (Private Versicherung)
- Einstufungen: Hier gibt es in der Regel keine abgestuften Leistungen. Entweder wird die Rente aufgrund vollständiger Berufsunfähigkeit (mindestens 50% Einschränkung der Berufstätigkeit) gezahlt oder nicht.
- Leistungen: Die Höhe der Berufsunfähigkeitsrente hängt vom individuellen Vertrag ab. Angenommen, jemand hat eine monatliche Rente von 1.000 Euro vereinbart und wird berufsunfähig, erhält er diese Summe monatlich.
- Beispiel: Ein IT-Consultant erleidet ein schweres Handtrauma und kann seinen Beruf nicht mehr ausüben. Aufgrund seiner privaten Berufsunfähigkeitsversicherung, die eine monatliche Rente von 1.500 Euro vorsieht, erhält er diese Summe fortan monatlich.
2. Invaliditätsleistungen (Gesetzliche Versicherung)
- Erwerbsminderungsrente (Deutsche Rentenversicherung)
- Einstufungen: Es wird unterschieden zwischen teilweiser und voller Erwerbsminderung. Bei teilweiser Erwerbsminderung kann der Betroffene noch zwischen drei und sechs Stunden täglich arbeiten, bei voller Erwerbsminderung weniger als drei Stunden.
- Leistungen: Die Höhe hängt von den bisher eingezahlten Rentenbeiträgen ab.
- Beispiel: Eine Krankenschwester kann aufgrund einer chronischen Erkrankung nur noch vier Stunden täglich arbeiten. Sie erhält daher eine teilweise Erwerbsminderungsrente.
- Invaliditätsrente (Gesetzliche Unfallversicherung)
- Einstufungen: Die Leistung basiert auf dem Grad der Invalidität, der durch einen Arbeitsunfall oder eine Berufskrankheit verursacht wurde.
- Leistungen: Sie umfassen eine Rente, deren Höhe vom Grad der Invalidität und vom vorherigen Einkommen abhängt.
- Beispiel: Ein Bauarbeiter verliert durch einen Arbeitsunfall dauerhaft seine Gehfähigkeit. Abhängig vom Grad der Invalidität und seinem vorherigen Einkommen erhält er eine Invaliditätsrente.
Zu den Fachbegriffen:
- Invaliditätsgeld ist kein gebräuchlicher Begriff in der deutschen Sozialversicherung. Hier wird meist von Invaliditätsrente, Erwerbsminderungsrente oder ähnlichen spezifischen Leistungen gesprochen.
- Invaliditätsrente ist ein korrekter und gebräuchlicher Begriff, insbesondere im Kontext der gesetzlichen Unfallversicherung.
- Invaliditätssumme:
Diese Einmalzahlung als Invaliditätssumme ist Teil des Versicherungsschutzes und wird ausbezahlt, wenn die versicherte Person aufgrund eines Unfalls dauerhafte körperliche oder geistige Beeinträchtigungen erleidet.
Die Höhe dieser Einmalzahlung hängt vom Grad der Invalidität und den vertraglich vereinbarten Konditionen ab. Häufig wird der Grad der Invalidität anhand einer sogenannten Gliedertaxe bestimmt, die für verschiedene Arten von körperlichen Beeinträchtigungen feste Prozentsätze der Versicherungssumme festlegt.
Zum Beispiel könnte in einem Vertrag festgelegt sein, dass bei vollständigem Verlust eines Auges 50% der vereinbarten Invaliditätssumme ausgezahlt werden. Wenn also eine Versicherungssumme von 100.000 Euro vereinbart wurde, würde in diesem Fall eine Einmalzahlung von 50.000 Euro erfolgen.
Diese Leistungen sind besonders wichtig, um nach einem schweren Unfall eventuell anfallende zusätzliche Kosten, wie Umbaumaßnahmen im Wohnbereich oder spezielle medizinische Behandlungen, abzudecken.
Schauen wir uns zunächst die Feststellung und die Bestimmung des Grades der Invalidität genauer an.
Grad der Invalidität – Feststellung durch Gliedertaxe
Der Grad der Invalidität in der Unfallversicherung wird durch eine Kombination aus medizinischer Beurteilung und vertraglichen Richtlinien bestimmt. Hierbei sind folgende Schritte und Aspekte von Bedeutung:
- Medizinische Untersuchung: Nach einem Unfall wird der Verletzte medizinisch untersucht. Ärzte bewerten die Schwere und Dauerhaftigkeit der Verletzungen. Sie erstellen einen Befund über die physischen und gegebenenfalls psychischen Beeinträchtigungen, die durch den Unfall verursacht wurden.
- Gliedertaxe: Viele Unfallversicherungen verwenden eine sogenannte Gliedertaxe, eine Tabelle, die bestimmten Verletzungen oder dem Verlust bestimmter Körperteile und Sinnesorgane feste Invaliditätsgrade zuordnet. Zum Beispiel kann der Verlust eines Auges mit einem festgelegten Prozentsatz, beispielsweise 50 %, bewertet werden.
- Zeitraum bis zur endgültigen Beurteilung: Die endgültige Feststellung des Invaliditätsgrades erfolgt oft erst nach einer gewissen Zeit, in der Regel ein bis drei Jahre nach dem Unfall. Dieser Zeitraum ermöglicht es, den Heilungsverlauf und eventuelle langfristige Auswirkungen der Verletzung angemessen zu berücksichtigen.
- Funktionelle Einschränkungen: Neben der Gliedertaxe berücksichtigen Versicherungen auch, wie die Verletzung die allgemeine Lebensführung und berufliche Fähigkeiten des Betroffenen beeinflusst. Dies betrifft vor allem Fälle, in denen die Gliedertaxe nicht direkt anwendbar ist, wie bei inneren Verletzungen oder komplexen funktionellen Einschränkungen.
- Vertragliche Definitionen und Ausschlüsse: Die genaue Definition von Invalidität und die Methodik ihrer Berechnung können je nach Versicherung und Vertragsbedingungen variieren. Einige Policen enthalten spezifische Ausschlüsse oder Einschränkungen, die bei der Bewertung des Invaliditätsgrades berücksichtigt werden müssen.
- Grad der Invalidität in Prozent: Der Grad der Invalidität wird in der Regel als Prozentsatz angegeben. Diese Prozentzahl bestimmt die Höhe der Leistungen, die der Versicherte von der Unfallversicherung erhält.
Die genauen Richtlinien und Methoden können je nach Versicherung und Land variieren. Es ist daher wichtig, sich mit den spezifischen Bedingungen der eigenen Unfallversicherungspolice vertraut zu machen.
Invaliditätsgrad laut Gliedertaxe Tabelle
Die Gliedertaxe ist eine Tabelle, die in der Unfallversicherung verwendet wird, um den Grad der Invalidität bei Verlust oder Funktionsunfähigkeit bestimmter Körperteile oder Sinnesorgane zu bestimmen.
Die folgende Tabelle gibt ein allgemeines Beispiel, wie eine Gliedertaxe aussehen könnte. Beachten Sie, dass die genauen Werte je nach Versicherungsanbieter und Policenbedingungen variieren können.
Körperteil/Sinnesorgan | Invaliditätsgrad (in Prozent) |
---|---|
Ganzes Auge | 50% |
Gehör auf einem Ohr | 30% |
Ganzes Bein (oberhalb des Knies) | 70% |
Ganzes Bein (unterhalb des Knies) | 50% |
Ganze Hand | 55% |
Ganzer Arm (oberhalb des Ellenbogens) | 70% |
Ganzer Arm (unterhalb des Ellenbogens) | 65% |
Daumen | 20% |
Zeigefinger | 10% |
Anderer Finger | 5% |
Große Zehe | 5% |
Andere Zehe | 2% |
Diese Werte sind nur Beispiele sind. Die tatsächlichen Prozentsätze können je nach Versicherer und den spezifischen Bedingungen der Police variieren.
Außerdem können für bestimmte Arten von Verletzungen oder Beeinträchtigungen, die nicht direkt in der Gliedertaxe aufgeführt sind, individuelle Bewertungen vorgenommen werden. Im Schadensfall ist es immer ratsam, sich mit dem Versicherungsunternehmen in Verbindung zu setzen, um genaue Informationen zu erhalten.
Nun schauen wir uns die Feststellung und Bestimmung des grades einer Berufsunfähigkeit im Vergleich an.
Grad der Berufsunfähigkeit Einschätzung durch Arzt und Gutachten
Der Grad der Berufsunfähigkeit wird in der Regel anhand einer individuellen Prüfung und Beurteilung festgelegt. Diese Prüfung konzentriert sich darauf, inwieweit die betroffene Person aufgrund von Krankheit, Körperverletzung oder anderen Beeinträchtigungen nicht mehr in der Lage ist, ihren zuletzt ausgeübten Beruf oder eine vergleichbare Tätigkeit auszuüben.
Hierbei sind verschiedene Faktoren relevant:
- Medizinische Einschätzung: Ärzte beurteilen den Gesundheitszustand und die physischen oder psychischen Einschränkungen. Diese Beurteilung bildet die Grundlage, um zu bestimmen, wie stark die berufliche Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist.
- Berufsbezogene Kriterien: Es wird beurteilt, inwiefern die gesundheitlichen Einschränkungen die Ausübung des aktuellen Berufs oder einer vergleichbaren Tätigkeit beeinflussen. Dabei werden auch die Qualifikation, die Berufserfahrung und die zuletzt ausgeübten Tätigkeiten berücksichtigt.
- Prozentsatz der Berufsunfähigkeit: In der Regel wird eine Prozentzahl festgelegt, die den Grad der Berufsunfähigkeit widerspiegelt. Viele Versicherungen definieren Berufsunfähigkeit ab einem bestimmten Prozentsatz, beispielsweise 50 % oder 75 %. Das bedeutet, dass eine Leistung nur erbracht wird, wenn die Berufsunfähigkeit diesen Prozentsatz erreicht oder überschreitet.
- Vertragliche Bedingungen: Bei privaten Berufsunfähigkeitsversicherungen können die genauen Bedingungen für die Feststellung der Berufsunfähigkeit je nach Vertrag variieren. Es ist wichtig, die spezifischen Bedingungen des eigenen Versicherungsvertrags zu kennen.
- Berücksichtigung von Umschulungs- und Rehabilitationsmaßnahmen: In manchen Fällen kann geprüft werden, ob durch Umschulungen oder Rehabilitationsmaßnahmen eine Rückkehr in das Berufsleben möglich ist.
Diese Beurteilung erfolgt in der Regel durch Experten, die von der jeweiligen Versicherung oder einer anderen zuständigen Behörde beauftragt werden. Die Festlegung des Grades der Berufsunfähigkeit ist ein komplexer Prozess, der sowohl objektive medizinische Fakten als auch individuelle berufliche Aspekte berücksichtigt.
Grad der Berufsunfähigkeit und Erwerbsminderung Tabelle
Für das gesetzliche Rentensystem in Deutschland sowie die privaten Berufsunfähigkeitsversicherungen gelten spezifische Definitionen für Erwerbsminderung und Berufsunfähigkeit. Nachfolgend eine vereinfachte Tabelle, die auf diesen Definitionen basiert:
Kategorie | Arbeitsfähigkeit pro Tag | Erläuterung |
---|---|---|
Volle Erwerbsminderung (gesetzlich) | Unter 3 Stunden | Man kann auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt weniger als 3 Stunden täglich arbeiten. |
Teilweise Erwerbsminderung (gesetzlich) | 3 bis unter 6 Stunden | Man kann auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zwischen 3 und unter 6 Stunden täglich arbeiten. |
Erwerbsunfähigkeit (privat) | Variabel (je nach Vertrag) | Man kann keine Tätigkeit mehr ausüben, die der bisherigen Lebensstellung entspricht. Die Bewertung hängt vom Vertrag ab und ist nicht unbedingt stundenbasiert. |
Berufsunfähigkeit (privat) | Variabel (je nach Vertrag) | Man kann den zuletzt ausgeübten Beruf nicht mehr zu mindestens 50% der üblichen Arbeitszeit ausüben. Die genaue Definition kann je nach Versicherungsvertrag variieren. |
Wichtige Punkte:
- Gesetzliche Rentenversicherung (Deutschland):
- Bei voller Erwerbsminderung geht man davon aus, dass die betroffene Person aufgrund von Krankheit oder Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt weniger als 3 Stunden täglich arbeiten kann.
- Bei teilweiser Erwerbsminderung liegt die mögliche Arbeitszeit zwischen 3 und unter 6 Stunden.
- Private Berufsunfähigkeitsversicherungen (Deutschland):
- Die Definition von Berufsunfähigkeit in privaten Versicherungen orientiert sich meist daran, ob die versicherte Person ihren zuletzt ausgeübten Beruf nicht mehr oder nur noch eingeschränkt ausüben kann.
- Die Beurteilung ist in hohem Maße abhängig von den spezifischen Bedingungen des Versicherungsvertrags.
- Private Erwerbsunfähigkeitsversicherungen (Deutschland):
- Ähnlich wie bei der gesetzlichen Erwerbsminderung, aber die genauen Bedingungen variieren je nach Vertrag.
Diese Tabelle bietet nur eine allgemeine Orientierung und die individuellen Bedingungen des jeweiligen Rentenversicherungs- oder Versicherungsvertrags sind entscheidend.
Für präzise Informationen ist es immer empfehlenswert, die jeweiligen Vertragsbedingungen zu lesen oder sich direkt mit der Versicherung oder der Rentenversicherungsanstalt in Verbindung zu setzen.
Definition und Abgrenzung der Begriffe Berufsunfähigkeit und Invalidität
Da Missverständnisse hinsichtlich der Begriffe weit verbreitet sind, gehen wir zunächst auf die Definitionen und Abgrenzungen der verschiedenen Bezeichnungen im Leistungsfall ein.
Was ist Berufsunfähigkeit – Definition und Abgrenzung zu Invalidität
Eine Person gilt als berufsunfähig, wenn sie aufgrund von Krankheit, Körperverletzung oder mehr als altersentsprechenden Kräfteverfall ihren zuletzt ausgeübten Beruf nicht mehr oder nur noch teilweise ausüben kann. In der Regel spricht man von Berufsunfähigkeit, wenn die Fähigkeit, den Beruf auszuüben, um mindestens 50% reduziert ist.
Was ist Invalidität – Definition und Abgrenzung zu Berufsunfähigkeit
Der Begriff der Invalidität ist breiter gefasst und bezieht sich generell auf eine dauerhafte körperliche oder geistige Einschränkung. Diese kann berufsbezogen sein, muss es aber nicht. Invalidität kann somit auch Personen betreffen, die keiner beruflichen Tätigkeit nachgehen.
Staatliche Leistungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung bei dauerhafter Arbeitsunfähigkeit
Teilweise oder volle Erwerbsminderung (Staatliche Leistung):
Im Rahmen der gesetzlichen Rentenversicherung wird zwischen teilweiser und voller Erwerbsminderung unterschieden. Teilweise Erwerbsminderung liegt vor, wenn die Fähigkeit zu arbeiten aufgrund von Krankheit oder Behinderung auf drei bis unter sechs Stunden täglich reduziert ist.
Bei voller Erwerbsminderung ist die Person weniger als drei Stunden täglich arbeitsfähig. Entsprechend erhalten Betroffene eine teilweise oder volle Erwerbsminderungsrente, die vom Grad der Einschränkung und den eingezahlten Rentenbeiträgen abhängt.
Erwerbsunfähigkeit (Private Erwerbsunfähigkeitsversicherung):
Erwerbsunfähigkeit tritt ein, wenn eine Person aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen keinerlei Erwerbstätigkeit mehr nachgehen kann, unabhängig von der Art der Tätigkeit. Eine private Erwerbsunfähigkeitsversicherung leistet in diesem Fall, indem sie eine vereinbarte Rente auszahlt, die als Einkommensersatz dient. Sie bietet Schutz, wenn eine Person aufgrund von Krankheit oder Unfall dauerhaft erwerbsunfähig wird.
Fazit und Empfehlungen
Die Absicherung gegen Berufsunfähigkeit und Invalidität ist ein wichtiger Baustein für Ihre finanzielle Sicherheit.
Indem Sie sich über die verschiedenen Optionen informieren und die für Sie passende Lösung wählen, können Sie sich und Ihre Angehörigen effektiv vor den finanziellen Folgen unerwarteter Lebensereignisse schützen.
Ergreifen Sie jetzt die Initiative, um eine sichere Zukunft zu gewährleisten.
FAQ Unterschiede und Grade der Berufsunfähigkeit und Invalidität
Was genau bedeutet Berufsunfähigkeit?
Berufsunfähigkeit liegt vor, wenn eine Person aufgrund von Krankheit oder Unfall ihren zuletzt ausgeübten Beruf nicht mehr oder nur noch teilweise ausüben kann. In der Regel spricht man von Berufsunfähigkeit, wenn die Fähigkeit um mindestens 50% eingeschränkt ist.
Wie unterscheidet sich die Invalidität von der Berufsunfähigkeit?
Invalidität bezieht sich auf eine dauerhafte körperliche oder geistige Beeinträchtigung, die nicht unbedingt berufsbezogen sein muss. Invalidität kann jede Art von dauerhafter Beeinträchtigung umfassen, unabhängig davon, ob sie die berufliche Tätigkeit beeinflusst.
Was deckt eine private Berufsunfähigkeitsversicherung ab?
Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt eine vereinbarte Rente aus, wenn der Versicherte aufgrund von Krankheit oder Unfall berufsunfähig wird. Die Höhe der Rente und die Bedingungen variieren je nach Vertrag.
Welche staatlichen Leistungen gibt es bei Berufsunfähigkeit oder Invalidität?
Bei Berufsunfähigkeit oder Invalidität gibt es staatliche Leistungen wie die Erwerbsminderungsrente, die von der Deutschen Rentenversicherung bei eingeschränkter Erwerbsfähigkeit gezahlt wird, sowie Invaliditätsrenten im Rahmen der gesetzlichen Unfallversicherung.
Wie wird der Grad der Invalidität in der privaten Unfallversicherung bestimmt?
Der Grad der Invalidität in der privaten Unfallversicherung wird oft anhand einer Gliedertaxe bestimmt. Diese legt für verschiedene Arten von körperlichen Beeinträchtigungen feste Prozentsätze der Versicherungssumme fest, die im Falle einer Invalidität ausgezahlt werden.