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PKV

PKV: Beitragserhöhungen in vielen Billigtarifen

2. Dezember 2011

Das Analysehaus Franke & Bornberg hat nun in einer Kurzanalyse herausgefunden, dass Versicherte gerade in Billigtarifen besonders von hohen Beitragserhöhungen betroffen sind. Bei dem Abschluss eines Billigtarifs müssten sich Versicherte also nicht nur auf schlechtere Leistungen, sondern auch auf hohe Beitragserhöhungen einstellen.

Steigende Beiträge in Billig- und Einsteigertarifen

Laut den Ergebnissen der Kurzanalyse von Franke & Bornberg müssen insgesamt mindestens 11 Krankenversicherer ihre Prämien in Billig-und Einsteigertarifen zum 01.01.2012 im zweistelligen Bereich anheben. Dabei nennt F&B unter anderem Tarife folgender Versicherungsanbieter: AXA, Bayerischen Beamtenkrankenkasse/UKV, Universa, Nürnberger, LKH, HanseMerkur, Gothaer, Deutscher Ring, Central sowie R+V Krankenversicherung. Allerdings wiesen die Ratingexperten darauf hin, dass die Liste nicht komplett sei und auch bei anderen Krankenversicherern Beitragserhöhungen in Billigtarifen zu erwarten seien.

Beitragssenkungen seien nicht zu erwarten

Eine Senkung der Beiträge sei aufgrund der Kostenstruktur innerhalb der Tarife in den nächsten Jahren nicht zu erwarten. Im Gegenteil – für die Zukunft erwarten die Experten noch stärkere Anpassungen. Insgesamt bieten fast alle privaten Krankenversicherer in Deutschland die sogenannten Einsteiger- oder auch Billigtarife an. Diese sollten PKV-Wechslern zunächst als Einstiegshilfe dienen. Nach einer kurzen Verweildauer sollte dann ein Wechsel in einen höherwertigen Tarif erfolgen, der große Ansturm blieb jedoch aus. Zu viele Versicherte verblieben in den Billigtarifen und setzten so die Kalkulationsgrundlage außer Kraft. Ein weiteres Problem in den günstigen PKV-Tarifen ist auch weiterhin die hohe Ausfallquote. Viele Versicherte wechseln in die vermeintlich günstigen Tarife, können dann aber nach der nächsten Beitragserhöhung der Beiträge nicht mehr zahlen und belasten so die übrigen Versicherten.

Steigende Beiträge in Billigtarifen auch in der Zukunft

Franke & Bornberg prognostizierten daher auch für die Zukunft überdurchschnittlich steigende Beiträge in Einsteigertarifen. Gerade in den Einsteigertarifen zeige sich, dass eine gute medizinische Versorgung nun mal auch Geld koste. Die günstigen Beiträge würden zunächst über die schlechte Versorgung hinweg täuschen, erst im Leistungsfall würden die Versicherten die Leistungslücken der Tarife bemerken. Die Experten empfehlen daher, den Fokus bei einem Wechsel aus der gesetzlichen Krankenversicherung immer auf die Leistungen und nicht auf die Kosten zu legen. Wer aktuell in einem Einsteigertarif versichert ist, dem empfiehlt Franke & Bornberg den Wechsel in einen umfassenderen, stabileren Tarif ohne erneute Gesundheitsprüfung.