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PKV

PKV: Zahl der Nichtzahler steigt weiter

16. Juni 2011

 

2010 zahlten rund 88.500 Vollversicherte ihre Beiträge zur privaten Krankenversicherung nicht. Berücksichtigt wurden dabei nur Versicherte, die mindestens 6 Monate lang ihre Beiträge nicht gezahlt hatten. Die Zahl der tatsächlichen Nichtzahler dürfte also noch wesentlich höher liegen.

 

Zahl der Nichtzahler größer als der Nettoneuzugang

Aus einem Rechenschaftsbericht der PKV geht hervor, dass 2010 rund 88.500 Vollversicherte mindestens 6 Monate lang ihre Beiträge zur privaten Krankenversicherung nicht gezahlt haben. Somit war die Gruppe der Nichtzahler erstmals größer, als der Nettoneuzugang in der privaten Krankenversicherung für den Bereich der Vollversicherungen. Im Gegensatz zu 2009 stieg die Zahl der Nichtzahler um 3800 Nichtzahler an. Den Krankenkassen drohen durch den hohen Verlust der Beiträge und der stetig wachsenden Zahl an Nichtzahlern große wirtschaftliche Probleme.

 

Kündigung von Nichtzahlern nicht möglich

Private Versicherungsunternehmen können Versicherten seit Einführung der Gesundheitsreform nicht mehr so einfach kündigen, wenn diese ihre Beiträge nicht mehr zahlen. Diese Versicherten können zwar in den Basistarif versichert werden, allerdings müssen die Krankenkassen trotzdem die Kosten für die Basisversorgung übernehmen.

Die fehlenden Beitragseinnahmen müssen von den zahlenden Mitgliedern getragen werden, was im schlimmsten Fall eine Beitragserhöhung nach sich ziehen könnte.

 

 

Ärzte heben Kostenniveau auf neue Stufe

Insgesamt stiegen die Beitragseinnahmen der PKV aber um 5,8 Prozent. 2010 lagen die Einnahmen bei rund 33,3 Milliarden Euro. Die Einnahmen aus Vollversicherungen hielten dabei den Löwenanteil mit 72,4 Prozent. Neben den Beitragseinnahmen stiegen aber auch die Pro-Kopf-Kosten um rund 2,5 Prozent. Die Kosten für ambulante Arztbehandlungen lagen unter dem Durchschnitt. Aufgrund der unveränderten Gebührenordnung für Ärzte hätte der Pro-Kopf-Wert aber eigentlich bei Null liegen müssen, sagte der PKV-Verband. Das Ausnutzen des Spielraums bei Privatpatienten hätte dazu geführt, dass Ärzte häufig den Höchstbeitrag abrechnen würden und so das Kostenniveau auf eine neue Stufe gehoben hätten.