PKV
Hallesche Gothaer und Central Krankenversicherung planen Beitragserhöhung
7. August 2012
Insgesamt vier Unternehmen der Privaten Krankenversicherung (PKV) haben für das kommende Jahr zum Teil deutliche Beitragserhöhungen der PKV Tarife angekündigt. Die Gothaer und die Hallesche Krankenversicherung planen Beitragserhöhungen im zweistelligen Bereich.
Die Central-Krankenversicherung kündigte derweil an, die Selbstbeteiligung der Versicherten in einem größeren Rahmen zu erhöhen. Die meisten Anbieter sagen derzeit zu etwaigen Beitragserhöhungen noch nichts. Der Grund dürfte in dem sowieso schon stark gelittenen Image der PKV insgesamt begründet liegen.
Wie das Online-Magazin „Versicherungsjournal“ mitteilt, haben bis jetzt nur vier Anbieter Beitragssteigerungen für das kommende Jahr angekündigt. Dennoch gehen Experten davon aus, dass sich PKV-Versicherte insgesamt auf Beitragssteigerungen der Privaten Krankenversicherung einstellen müssten.
Hallesche Krankenversicherung plant angeblich Beitragserhöhungen
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Nach bisher unbestätigten Berichten plant die Hallesche Krankenversicherung eine Beitragserhöhung in den Männertarifen von 4 bis 12 Prozent. Die Frauentarife sollen hingegen preislich konstant bleiben, so der Versicherungsmakler Sven Hennig in einem Blogbeitrag. Einige Tarife sollen aber massiv von Beitragssteigerungen betroffen sein, so Hennig. Besonders gravierend dürfte demnach die Erhöhung des Beitrages des Tarifs „NK“ der „Halleschen“ ausfallen. Dieser soll angeblich um bis zu 65 Prozent steigen.
Central Krankenversicherung will offenbar Selbstbeteiligung erhöhen
Die Central Krankenversicherung indes plant ebenfalls einige Tarifanpassungen. Demnach sollen die Beitragsanpassungen bei diesem Versicherer um bis zu neun Prozent betragen. Zudem soll die Selbstbeteiligung um bis zu 23 Prozent steigen. Durch eine derartige Erhöhung der Selbstbeteiligung könnte die Belastung für den Kunden um durchschnittlich 150 Euro ansteigen.
Auch die Gothaer plant offenbar Beitragssteigerungen. Die Beiträge für beide Geschlechter sollen demnach zwischen zwei und sechs Prozent ansteigen. Besonders stark betroffen sein soll der Tarif „MediVita Z 90“. Dieser soll nach Meinung eines Experten um bis zu 29 Prozent ansteigen.
Experten: Nur die Spitze des Eisberges
Versicherungsexperten rechnen derweil damit, dass die vier PKV-Anbieter nur die Spitze des Eisberges darstellen und das weitere PKV-Anbieter im nächsten Jahr die Beiträge erhöhen werden. Die „Axa“ und die „Allianz“ haben derweil in einigen Tarifen bereits jetzt Tariferhöhungen nahezu ausgeschlossen, Gleiches gilt für die „Barmenia“.
Heiner Schmitz, Versicherungsexperte, sieht es derweil als auffällig an, dass bislang kein Versicherer eine Beitragsgarantie für 2013 abgegeben habe. Experten vermuten hinter diesem Verhalten Strategie, denn Beitragserhöhungen gelten nicht nur als unpopulär sondern auch schlecht für das Neukundengeschäft. Erst zum Jahreswechsel 2011/2012 haben zahlreiche PKV-Versicherer Beitragserhöhungen eingeführt.
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Als Grund gab der Spitzenverband der Privaten Krankenversicherung die hohe Zahl der Nichtzahler an. Auf die Idee den Fehler im PKV-System an sich zu suchen scheint die PKV-Branche bisweilen jedoch nicht gekommen zu sein. Deshalb dürfte nach einer weiteren Beitragserhöhungsrunde die Zukunft der PKV als Vollkrankenversicherung ungewisser denn je zu sein. Denn auch immer mehr Koalitionspolitiker schließen sich mittlerweile den Vorschlägen der Opposition nach einer Bürgerversicherung an. So hatte zuletzt der Unions-Gesundheitsexperte Jens Spahn (CDU) eine Abschaffung der PKV gefordert.