zum Inhalt

GKV

GKV: Praxisgebühr-Reform steht weiter aus

5. Januar 2012

Aus einem Report der Techniker Krankenversicherung geht hervor, dass die Ausgaben für Arzneimittel im vergangenen Jahr leicht zugenommen haben. In den ersten 3 Quartalen 2011 wurden Arzneimittel für 2,4 Milliarden Euro verschrieben, eine Steigerung von rund 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Neben diesen steigenden Ausgaben sorgen auch die, laut einer Studie, viel zu hohen Verwaltungskosten der gesetzlichen Krankenversicherung sowie die Diskussion um die Zahl der Krankenhäuser und Krankenhausbetten in Deutschland für weiteren Kostendruck bei den Kassen. Auch die Frage nach dem Fortbestand der Praxisgebühr ist bisher noch ungeklärt.

Reform der Praxisgebühr

Um die finanziellen Problemstellen in den Griff zu bekommen, ist unter anderem auch eine Reform der Praxisgebühr angedacht. In welcher Form eine Reform jedoch stattfinden könnte, dazu hat sich bisher noch niemand der Verantwortlichen geäußert. Ursprünglich sollte die Praxisgebühr die Zahl der übermäßig hohen und unnötig hohen Arztbesuche der Deutschen einschränken. Eine großartige Änderung konnte die Regierung jedoch nicht verzeichnen, die Zahlen bleiben in etwa gleich. Zukünftig wäre es denkbar, bei jedem Arztbesuch eine Praxisgebühr in Höhe von 5 Euro, anstatt wie bisher gehabt 10 Euro in jedem Quartal zu zahlen.

Praxisgebühr fehlt es an funktionierender Steuerungsfunktion

Wichtig sei es, dass die neue Praxisgebühr eine funktionierende Steuerungsfunktion enthalte, so Lars Lindemann von der FDP. Die Praxisgebühr sei nicht dafür gedacht, die Einnahmen des Gesundheitsfonds zu steigern, sondern um das Arztverhalten der Versicherten zu steuern. Zusätzlich sei es wichtig, eine möglichst unbürokratische Lösung zu finden, um die Arztpraxen nicht mit zusätzlichem Papierkram zu belasten. Eine bürokratisch sehr aufwendige Lösung wäre aufgrund der aktuellen Diskussionen um die zu hohen Verwaltungskosten der GKV eh völlig unangebracht, mahnte Lindemann. Die neue Praxisgebühr müsse vor allem fair ausfallen und dürfe nicht derartig hoch sein, dass Geringverdiener beispielsweise von einem Besuch bei ihrem Arzt abgehalten werden.

Ärzte in der Verantwortung

Jedoch müsse auch an dem Verhalten der Ärzte gearbeitet werden. Durchschnittliche 18 Arztbesuche pro Kopf seien definitiv zu viel. Hier liege die Verantwortung auch in der Hand der Ärzte, die Behandlungsgesuche bei nicht notwendigen Behandlungen ablehnen sollten.