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GKV

DAK: Zusatzbeitrag und Gesundheitsfonds gehören abgeschafft

28. Mai 2011

Die Insolvenz der City BKK lieferte eine Menge Gesprächsstoff in den letzten Wochen. Auch Lösungen wie sich weitere solcher unschönen Ereignisse vermeiden lassen, wurden diskutiert. Der Vorstandschef der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) forderte in einem Interview mit dem Handelsblatt Folgendes: „Die Finanzautonomie sollte wieder an die Kassen gehen“. Dies wäre laut Herbert Rebscher ein kleiner aber entscheidender, revolutionärer Schritt im Krankenkassensystem, wieder weg vom Gesundheitsfonds und dem Zusatzbeitrag.

Der Fehler im System des Gesundheitswesens

Am problematischsten sieht Rebscher, der einheitlich zu Max Straubinger von der CSU argumentiert, unter anderem den Finanzausgleich zwischen den Krankenkassen. Die momentane Situation sei nur als „Wettbewerbsverzerrung“ zu betrachten. Durch das aktuelle System seien auch wirtschaftlich gesunde Kassen zur Erhebung von Zusatzbeiträgen gezwungen.

Dies mündet in einen Teufelskreis. Durch die Erhebungen kommt es teilweise zu Kündigungswellen von jungen, gesunden Mitgliedern. Dies führt zu weniger Beitragseinkommen für die Krankenkassen und mündet im Ernstfall in der Insolvenz der Versicherung. Als Lösung für dieses Problem sieht er einen besseren „Hochrisikopool“ für die abgesicherte Versorgung von schwer kranken Versicherten.

Mit mehr Wettbewerb zum Erfolg

Außerdem möchte der Vorstandschef der DAK, dass alle Krankenversicherungen wieder selbst über die Höhe ihrer Beiträge bestimmen können. Damit erhofft er sich den schon lange fehlenden freien Wettbewerb zurück. Durch die momentane „Wettbewerbsverzerrung“ erhalte die DAK zum Beispiel für 9000 schwerst Kranke über 750 Millionen Euro zu wenig aus dem Gesundheitsfonds.

DAK leidet unter Zusatzbeitrag

Da sie aber an die gesetzlichen Beiträge gebunden ist, bleibt ihr meist nichts anderes übrig, als Zusatzbeiträge zu erheben. Als Problemlöser muss laut Rebscher die Politik fungieren, welche laut seiner Aussage mit der letzten Gesundheitsreform für die aktuellen Probleme verantwortlich ist. Die DAK gehört zu den gesetzlichen Krankenversicherungen, welche die Auswirkung des Zusatzbeitrags bereits zu spüren bekommen hat.