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GKV

BKK für Heilberufe: Fusionskosten auf 53 Millionen Euro gestiegen

26. September 2011

Die ursprünglich für die Übernahme der finanziell angeschlagenen Krankenkasse BKK für Heilberufe veranschlagten 30 Millionen Euro scheinen für eine Fusion nicht ganz zu reichen. Nun wurden neue Zahlen bekannt, nach denen sich die Kosten für eine Übernahme fast verdoppelt hätten. Somit sollen die wirklichen Kosten für eine Übernahme nun bei rund 53 Millionen Euro liegen.

Zustimmung des BKK-Spitzenverbandes steht noch aus

Die Übernahme der BKK für Heilberufe könnte für den möglichen Fusionspartner, die BKK vor Ort deutlich teurer werden, als bisher veranschlagt. Die anfänglich vermuteten Gesamtkosten von rund 30 Millionen Euro sollen laut internen Berichten mittlerweile auf rund 53 Millionen Euro und damit auf fast das Doppelte angestiegen sein.

Um eine Fusion zu vollziehen, fehlt bisher aber noch die Zustimmung des BKK-Spitzenverbandes. Der GKV-Spitzenverband sowie das Bundesversicherungsamt hatten bereits in der Vergangenheit kurz nach Bekanntwerden der möglichen Fusion ihr Einverständnis gegeben. Eine Entscheidung des Verbandes erwarten Experten für den Oktober 2011.

BKK-Spitzenverband bietet Finanzhilfe an

Sollten sich die Verhandlungen und Vorgänge rund um eine mögliche Fusion noch weiter hinziehen, könnten die Kosten noch weiter ansteigen, befürchten Experten. Auch finanzielle Probleme in weiteren BKKen schließen die Experten nicht aus. Neben der BKK vor Ort wurden auch die Deutsche BKK, die BKK Mobil Oil, die BKK ESSANELLE und die BKK Provona als mögliche Fusionspartner mit der BKK für Heilberufe in Verbindung gebracht.

Außer der BKK vor Ort bekundete jedoch keine Krankenkasse ein Interesse an einer möglichen Fusion. Um die Verhandlungen zu beschleunigen, schrieb der BKK-Spitzenverband eine Finanzhilfe von mehreren Millionen Euro für einen möglichen Fusionspartner aus.

Finanzielle Probleme bereits in der Vergangenheit

Es ist nicht das erste Mal, dass die BKK für Heilberufe in einer derartigen Situation steckt. Bereits 2003 hatte die BKK schwer mit der Gesundheitsreform zu kämpfen, die da Beitragseinnahmen nicht die Kosten für Gesundheitsleistungen deckten. Um die Kasse wieder auf den rechten Weg zu bringen, entschied man sich für eine komplette Entlassung das Kassen-Vorstandes und vereinbarte einen Schuldenabbau über einen Zeitraum von 4 Jahren.

Nun, 8 Jahre nach dem ersten finanziellen Engpass scheint es wieder schlecht um die BKK für Heilberufe zu stehen. Die BKK vor Ort hatte sich bisher nicht öffentlich zu den Fusions-Gerüchten geäußert, eine Stellungnahme hierzu wird von Insider für Oktober erwartet.