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PKV

PKV: Angst vor Unisex-Tarifen steigt

18. Mai 2011

 

Mit Einführung der Unisex-Tarife der privaten Krankenkassen werden vermutlich auch die Beiträge dramatisch ansteigen. Die Einführung der Unisex-Tarife wurde Anfang März in einem Urteil des europäischen Gerichtshofs beschlossen. Dem Urteil zufolge müssen Versicherer ihre Beiträge nun unabhängig vom Geschlecht berechnen. Die Unisex Tarife müssen bis Ende 2012 bei allen privaten Krankenkassen vorhanden sein.

Gleichberechtigung durch Unisex-Tarife

Das Urteil wurde damit begründet, dass Frauen durchschnittlich höhere Beiträge aufgrund ihrer höheren Lebenserwartung zahlen mussten. Mit dem Urteil soll nun Gleichberechtigung in die Tarife der privaten Krankenkassen einkehren. Das Geschlecht eines Versicherten soll in Zukunft keine Relevanz mehr bei der Berechnung der Beiträge besitzen. Neuverträge werden in Zukunft nur noch als Unisex-Tarife abgeschlossen werden. Schon bestehende Verträge werden dem neuen Beschluss voraussichtlich jedoch nicht angepasst.

Frauen teurer als Männer

Laut Statistik sind Frauen in der Krankenkasse teurer als Männer. Dies kann vor allem für die Männer teure Folgen haben. Da nun Männer und Frauen auf demselben Niveau versichert werden, fallen auch für die Männer nun höhere Beiträge an. Frauen können von dieser Neuregelung auch nicht wirklich profitieren, ihr Beitrag sollte in etwa auf dem gleichen Level bleiben wie jetzt.

Unisex-Tarife dürften sich gerade für junge, gesunde Menschen rechnen

Das Versicherungsaufsichtsgesetz besagt, das Beiträge von neu abgeschlossenen Verträgen nicht niedriger sein dürfen, als die von gleichaltrigen Bestandskunden, ohne Berücksichtigung der Altersrückstellung. Gerade junge, gesunde Mitglieder würden so von den günstigen Beiträgen profitieren.

Würden allerdings alle in Versicherten einen Unisex Tarif wechseln, wäre dieser unterkalkuliert und würde sich für die Versicherung nicht rechnen, was im Normalfall eine Beitragserhöhung zur Folge hätte. Wer im hohen Alter plant, die Versicherung zu wechseln, sollte vielleicht vor der entgültigen Einführung der Unisex-Tarife wechseln, um noch von aktuellen Beiträgen zu profitieren. Hier lohnt sich ein ausgiebiger Versicherungsvergleich. Außerdem lohnt sich oftmals ein Blick in die Ratings unabhängiger Ratingagenturen.