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GKV

GKV: Fusion von BKK Gesundheit und DAK möglich

25. August 2011

2011 scheint das Jahr der Krankenkassenfusionen zu sein. Erst kürzlich schlossen sich die AOK Rheinland-Pfalz und die AOK Saarland zusammen und gründeten die „Gesundheitskasse Südwest“. Scheinbar steht nun bereits die nächste Krankenkassenfusion an.

Ein Sprecher der BKK Gesundheit sowie der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) bestätigte gegen dpa die Richtigkeit eines Artikels, in dem von einer Fusion der beiden Krankenkassen gesprochen wurde. Die entsprechenden Verhandlungen wurden bereits aufgenommen. Sollten die Gespräche erfolgreich verlaufen, so müssten nur noch die Verwaltungsräte einer Fusion zustimmen.

Erste Fusions-Verhandlung 2010 scheiterte

Laut Aussage eines Unternehmenssprechers prüfen beide gesetzlichen Krankenversicherungen erneut einen möglichen Zusammenschluss. Bereits 2010 hatten beide Krankenkassen Verhandlungen geführt, im letzten Moment aber sprachen sich interne Ausschüsse der BKK Gesundheit gegen eine Fusion aus.

Zusatzbeitrag kostete BKK Gesundheit die Hälfte ihrer Mitglieder

Beide Krankenkassen gelten als finanziell angeschlagen und wollen mit einer Fusion ihren Haushalt sanieren. Neben den monatlichen Beiträgen erheben beide Krankenkassen einen monatlichen Zusatzbeitrag in Höhe von 8 Euro, der beide Kassen zuletzt eine Menge Versicherte gekostet hatte. Sie kündigten aufgrund des Zusatzbeitrages und machten von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch.

Insgesamt verlor die BKK Gesundheit fast die Hälfte ihrer Mitglieder, die Zahlen sanken von 1,5 Millionen Versicherten auf nur noch 880.000 Versicherten innerhalb eines Jahres. Bei der DAK sah es nicht ganz so schlimm aus, aber auch dort kündigten viele Versicherte aufgrund des Zusatzbeitrages. Eine Aufhebung des Zusatzbeitrages war bisher aufgrund zu geringer Zuweisungen aus dem Gesundheitsfond nicht möglich.

DAK Gesundheit könnte drittgrößte Krankenkasse werden

Sollte es zu einer Fusion der beiden Krankenkassen kommen, würde sich die dann entstandene neue Krankenkasse mit 6,6 Millionen Versicherten als drittgrößte hinter der Barmer GEK und der Techniker Krankenkasse (TK) einreihen. Ein möglicher Name für die neue Krankenkasse wäre „DAK Gesundheit“.

Eine erste Fusion 2010 lehnten die internen Gremien der BKK Gesundheit ab. Im Gegensatz zu 2010 steht die DAK aber nun mit einem Überschuss von rund 188 Millionen Euro für das erste Halbjahr 2011 da, was für die BKK Gesundheit ein guter Grund sein könnte, einer Fusion zu zustimmen. 2010 fiel der erwirtschaftete Überschuss von 66 Millionen Euro für das ganze Jahr im Vergleich mit 2011 noch relativ gering aus. Ob der Finanzhaushalt durch eine Fusion soweit in Ordnung gebracht werden kann, dass die Zusatzbeiträge wegfallen könnten, ist bisher noch unklar.